Die Nichtwelt by H. G. Ewers

Die Nichtwelt by H. G. Ewers

Autor:H. G. Ewers [Ewers, H. G. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Endlose Armada, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1984-03-05T01:00:00+00:00


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Si'it achtete zuerst nicht darauf, daß die Schotthälften des zentralen Achslifts ausglitten, denn seine Aufmerksamkeit wurde von zweierlei Dingen voll beansprucht: einmal davon, die Arbeit der Astrogatorin und Ersten Pilotin Gülgany zu kontrollieren und zum zweiten, gleichzeitig Hyperkomgespräche mit den Kommandanten mehrerer anderer Bluesschiffe zu führen, die ihm erregt das Auftauchen seltsamer kleinwüchsiger Humanoider in ihren Schiffen gemeldet hatten.

Doch als Chefkoch Ra-Goofang schreiend auf ihn zurannte, konnte er das nicht mehr ignorieren.

„Bei allen grünen Sandkreaturen!" fuhr er ihn erbost an. „An Bord eines Schiffes bitte ich mir Disziplin aus!"

Händeringend blieb Ra-Goofang vor ihm stehen.

„Ich bitte tausendmal um Vergebung, Kommandant!" rief er schweratmend. „Aber sie verwüsten die Stätte der künstlerischen Vorbereitung lukullischer Genüsse. Sie haben die Behälter mit den köstlichsten Ingredienzen ausgeschüttet und entfernen mit Schrubbern, Bürsten und Lappen das einzigartige Aroma, das sich oft als schwärzlicher Bodensatz manifestiert!"

Si'it starrte den Chef koch irritiert an.

„Wovon sprichst du, bei den Kreaturen des Traumes?"

Vielstimmiges Geschrei ertönte.

Ra-Goofangs Kopf und Hals wurden fast weiß.

„Sie kommen!" schrie er zitternd. „Die weiße Kreatur der Wahrheit stehe uns bei!" Er versuchte, sich unter Si'its Kommandostand zu verkriechen.

Abermals ertönte das Geschrei. Es schien aus dem Antigravschacht zu kommen. Si'it zog seinen Paralysator.

Er schoß jedoch nicht, sondern starrte nur mit immer größer werdenden vorderen Augen auf die Schar kleinwüchsiger Humanoider, die in seltsame bunte Kittel gekleidet waren und in ihren Händen Eimer, Bürsten, Schrubber und Putzlappen schwangen.

Mit Freudengeheul stürzten sie sich auf die Schaltpulte und gingen daran, sie mit ihren Werkzeugen zu bearbeiten. Sie verwendeten Reinigungsmittel aus Spraydosen und rubbelten danach so verbissen auf den vorbehandelten Flächen herum, daß sie innerhalb kürzester Zeit auf Hochglanz gebracht waren. Die Frauen und Männer der Zentralebesatzung waren aufgesprungen und sahen dem Treiben hilf- und tatenlos zu.

Si'it hatte gerade seine Sprache wiedergefunden und wollte die Eindringlinge mit lauten Befehlen zur Räson bringen, als die zweite Welle kleinwüchsiger Humanoider aus dem Liftschacht in die Zentrale schwappte.

Diesmal stürzten sich die Wichte mit Kleiderbürsten und Poliergeräten auf die Raumfahrer, bürsteten deren Kleidung aus und polierten Knöpfe und sogar die Waffen mit wahrem Feuereifer.

Drei der Burschen stürzten auf den Kommandanten zu. Doch anstatt handgreiflich zu werden, umringten sie ihn, dann faßten sie sich an den Händen, tanzten um ihn herum und sangen ein Lied, dessen Sinn er nicht verstand.

Nach einer Weile blieben sie stehen, und der erste deutete auf den Kommandanten und sagte mit hellem Stimmchen: „Er ist nur unzureichend bekleidet."

„Mit einem Freizeitgewand voller Essensreste", sagte der zweite.

„Und das zu diesem Zeitpunkt", sagte der dritte.

„Du solltest dich schämen!" erklärte der erste.

„Oder dich wenigstens umziehen", fuhr der zweite fort.

„Wie es sich für den Kommandanten eines Raumschiffs gehört", sagte der dritte vorwurfsvoll.

„Wir haben dir etwas mitgebracht!" sagten alle drei Wichte im Chor.

Der erste legte einen bunten Plastikbeutel auf den Boden und riß den Magnetsaum auf.

Si'it staunte nicht schlecht, als seine Paradeuniform zum Vorschein kam.

„Aber die war doch in meiner Kabine!" zwitscherte er entrüstet.

„Dort haben wir zuerst aufgeräumt", erklärte der zweite Wicht.

„Und jetzt helfen wir dir beim Umziehen", insistierte der dritte.

Im nächsten Moment fielen die drei Burschen über Si'it her, nahmen ihm den Paralysator ab, schnallten den Waffengurt los und zerrten an seinen Sandalen.



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